Knapp über 9000 Familien leben derzeit in Südtirol als Einelternfamilien. Im Jahr 2018 war fast die Hälfte dieser Familienform armutsgefährdet (Quelle: Astat Info 11/2021). Anlässlich des Weltkindertages erinnert die Präsidentin der Südtiroler Plattform für Alleinerziehende EO, Josefa Brugger, dass die Rechte der Kinder gerade in Trennungssituationen oft in den Hintergrund geraten. „Eltern sind in dieser Phase mit verletzten Gefühlen, finanziellen Sorgen und der Neuorganisation des Alltags belastet. Doch genau dann brauchen Kinder besonderen Schutz und Aufmerksamkeit“.
Das Recht auf Teilhabe am sozialen Leben, das Recht auf Bildung, das Recht auf eine angemessene medizinische Versorgung dürfen nicht zum Luxusgut werden. Nicht immer gelingt es, diese Rechte umzusetzen: Wenn der Kindesunterhalt nicht bezahlt wird oder das Geld im Alltag knapp ist, bleibt Trennungskindern manches verwehrt, was für andere Kinder selbstverständlich ist:
Die jüngste Erhöhung des Kindergeldes um 6 Euro pro Monat ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie hilft nicht, Armut zu vermeiden oder Kindern echte Chancen zu eröffnen.
Die Südtiroler Plattform für Alleinerziehende EO fordert daher: Das Wohl der Kinder muss an erster Stelle stehen – auch und gerade in schwierigen Lebenslagen. Kinder brauchen Stabilität, Sicherheit und faire Rahmenbedingungen, unabhängig von der Familiensituation.